Ein Basketball Spektakel durften die rund 75 Zuschauer am vergangenen Sonntagabend in der Herzog-Tassilo Turnhalle begutachten. Die Herrenmannschaft der SpVgg Altenerding bezwang in einem packenden Spiel die Gäste des FC Bayern München 4 mit 75:66. Dieser Sieg bedeutet nicht nur den fünften Sieg in Folge, sondern hält auch die ungeschlagene Heimserie am Leben.
Das Spiel begann mit einem Gedenken an den kürzlich verstorbenen ehemaligen NBA Star Kobe Bryant. Beide Mannschaften ließen jeweils die 24 und 8 Sekunden Uhr ablaufen und erzeugten so Ballbesitzwechsel. Diese Aktion war auch in den letzten Tagen in allen Basketballligen weltweit zu beobachten. So werden die beiden Rückennummern des Verstorbenen gewürdigt. Von den Zuschauern wurde diese Aktion mit Standing Ovations begleitet.
Danach ging das Spiel so richtig los. Von Beginn an waren beide Teams auf Augenhöhe und schenkten sich nichts. Bei den Gastgebern war keinerlei Angst nach der Klatsche im Hinspiel zu merken. „Dass wir so gut mithalten konnten war erstaunlich, da wir stark Ersatzgeschwächt waren.“ lobte Altenerdings Coach sein Team. Zwar erwischten die Gäste den besseren Start, so richtig absetzen konnten sie sich aber nie. Dies hatte man auf Erdinger Seite vor allem Kristof Vadasz und seinen zehn Punkten im Auftaktviertel zu verdanken. Am Ende der ersten zehn Minuten waren die Hausherren sogar mit zwei Punkten in Führung (20:18).
Das zweite Viertel gehörte dann dem Spitzenreiter der Bezirksliga Nord. Altenerding fand kein nachhaltiges Mittel um die physisch überlegenen Münchner zu stoppen. Selbst das Umstellen auf eine Zonenverteidigung konnte die Offensive der Gäste nicht aufhalten. Besonders die vielen Freiwürfe die Altenerding verursachte brachte München immer weiter in Führung. Dazu kamen leichtsinnige Fehler und ein unsportliches Foul auf seiten der Gastgeber. Am Ende der Halbzeit führte der Tabellenerste mit 37:43.
Frisch ausgeruht von der Pause kam das vielleicht beste Viertel der Erdinger in dieser Saison. „Wir waren konditionell und athletisch besser. Das harte Konditionstraining zahlt sich merklich aus. Die Jungs haben sich das verdient. Eine tolle Truppe!“ so Coach Paraschidis. Endlich funktionierte die Verteidigung der Altenerdinger. Unter dem Korb wurden die Spieler gedoppelt und der FCB so zu Würfen von weit draußen gezwungen und diese wollten an diesem Abend einfach nicht fallen. Auch von der Freiwurflinie lief bei München nichts mehr. Lediglich einen der sechs Versuche konnte man in Punkte ummünzen. Bei Altenerding klappe von nun an alles. In der Verteidigung wurde ein Ganzfeld Pressing gespielt, sodass kein ruhiger Spielaufbau beim Tabellenführer entstehen konnte. Schlechte Würfe und viele Ballverluste waren die Quittung. Als dann Kapitän Jonah Richardson und Maximilian Hopfner zwei schnelle Dreipunktewürfe trafen war das Spiel vollends gedreht (56:48).
Diese starke Leistung konnte auch ins letzte Viertel übertragen werden. Wieder ging für München alles zu schnell und sie fanden sich in kürzester Zeit mit einem 18-Punkte Rückstand konfrontiert. Altenerdings Coach hielt jetzt seine Jungs wieder an Ruhe zu bewahren und die Zeit zu kontrollieren. Diese Taktik erkannte München allerdings und foulte die Gastgeber früh um die Uhr anzuhalten. Was zwar für die Fans das Spiel unattraktiv gestaltete sollte für die Gäste jedoch von Erfolg gekrönt werden. Ganze zehn Freiwürfe gingen allein in diesem Viertel daneben. Der FCB kam wieder näher ran. Wirklich spannend wurde es allerdings nicht mehr. Die Körpersprache der Gäste zeigte, dass nicht mehr genug Kraft oder Wille vorhanden ist um das Spiel noch zu drehen. So stand es am Ende verdient 75:66 für die SpVgg, die nun punktgleich mit dem Tabellendritten ist. „Einfach Geil!“ jubelt Coach Paraschidis nach dem Spiel. Fans und Mannschaft waren losgelöst vor Freude. Die Altenerdinger Spieler lagen sich überglücklich in den Armen. „Jeder hat einfach alles gegeben. So macht Basketball richtig Spaß!“ gab Lorenz Wolf nach dem Spiel von sich. Nächste Woche steht wieder ein Auswärtstrip nach Passau an. Mit dem aufgetankten Selbstbewusstsein sollte diese Aufgabe aber sicherlich zu meistern sein.
Punkte für Altenerding:
Jonah Timothy Richardson 21, Kristof Vadasz 21, Lorenz Wolf 14, Pedro Manuel Madeiros Dos Anjos 7, Johannes Poppel 6, Maximilian Hopfner 4, Benedikt Wagner 2